Konzept für Bau und Betrieb von „Mobilitätshubs“ wird im Bau- und Mobilitätsausschuss auf den Weg gebracht
-pn- RHEINE. Autos sollen nach den Vorstellungen der Stadtplaner künftig im Neubaugebiet „Europa-Viertel am Waldhügel“ Fremdkörper sein, die nicht ins Quartier auf dem Gelände der ehemaligen Damloup-Kaserne gelassen werden. Herzstück dieses Konzepts sind drei zentrale „Mobilitätshubs“, Parkhäuser mit erweiterten Funktionen wie SharingAngeboten oder Paketstationen.
Der Bau- und Mobilitätsausschuss brachte in seiner jüngsten Sitzung ein Konzept für den Bau und Betrieb dieser Einrichtungen auf den Weg, in denen die Bewohner des Viertels ihre Fahrzeuge abstellen können. Einstimmig beauftragten die Politikerinnen und Politiker aller Fraktionen die Verwaltung, den Bau und späteren Betrieb dieser Parkhäuser vorzubereiten.
Baudezernentin Milena Schauer hatte vor der Beschlussfassung noch einmal erläutert, wie diese Mobilitätshubs betrieben werden sollen: „Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer Tiefgarage“, sagte sie. Die Bewohner des Viertels zahlten für den Bau und später auch für die Nutzung der Parkflächen. „Im Detail muss noch gearbeitet werden, wir werden bei der Abfassung der Verträge von Juristen beraten“, fügte Schauer hinzu.
Ob die Verkehrsgesellschaft unter dem Dach der Stadtwerke Rheine als Betreiber der Mobilitätshubs infrage käme, hielt Schauer für möglich. Letztlich bekam sie von der Politik den Auftrag, zu klären, ob diese „Inhousevergabe“ – also die Beauftragung einer Tochtergesellschaft der Stadt Rheine – rechtlich zulässig sei.
Als Zeitpunkt für den Start der Bauplätze im Europaviertel hat sich die Stadt Rheine laut Verwaltungsvorlage das kommende Jahr vorgenommen, nachdem der Ankauf des Kasernengeländes von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) im vergangenen Jahr erfolgt war und in diesem Jahr der Rückbau der alten Kasernenanlagen erfolgt. Der Bau eines ersten Mobilitätshubs könnte nach diesem Zeitplan in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen.
Das Mobilitätskonzept mit dem weitgehenden Verzicht von Autos innerhalb des Quartieres war von Beginn an Leitlinie der Planungen. Die Verwaltung nannte in ihrer Vorlage zwei „Oberziele“: Zum einen besitzen die Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Stadtviertels im Idealfall gar kein privates Auto. Zum anderen würden diese, sollten sie doch eins besitzen, dieses möglichst wenig nutzen. Stattdessen sollen Carsharing, E-Lastenbikes und das Fahrrad das Mobilitätsverhalten in der Siedlung prägen, die durch ihre Nähe zum Bahnhof und auch zu den Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen der Neuen Mitte Dorenkamp gekennzeichnet ist.
Entstehen sollen die drei Mobilitätshubs an der Catenhorner Straße (Baubeginn ab dem dritten Quartal 2024), an der Bühnertstraße (2025) und an der Mittelstraße (2026/27). Noch wartet die Stadt auf einen Förderbescheid durch die Landesregierung, die gleich mehrere Fördertöpfe für solche Mobilitätshubs anbietet. Um Erfahrungen auch mit anderen Kommunen auszutauschen, ist die Stadt im Zukunftsnetzwerk NRW organisiert und pflegt auch ständigen Kontakt zum Fördergeber.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 12.09.2023, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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