„Das sensible Thema nicht verdrängen“
RHEINE. „Bestattungskultur im Wandel“ lautete am Mittwoch das Thema einer Veranstaltung im Kolumbarium St. Michael an der Bühnertstraße. Eingeladen hatten der Seniorenbeirat und die Familienbildungsstätte (FBS) im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe „Den Tod ins Leben lassen“. 50 Gäste folgten der Einladung.
„Sterben, Tod und Trauer sind immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft, obwohl wir in unserer Umgebung regelmäßig damit konfrontiert werden“, sagte Franz-Josef Hesping vom Vorstand des Seniorenbeirates. Jens Halfmann von der FBS stellte die Frage, „ob wir offen sind für einen Wandel – auch oder gerade bewusst in der Bestattungskultur – oder das sensible und schwere Thema einfach verdrängen“.
Simone Wösting von „Bestattungen Hopster“ stellte in einem Vortrag ihre Arbeit vor und erläuterte, was im Sterbefall zu beachten ist, wie sich die Wünsche des Verstorbenen mit den Vorstellungen der Familie und Nahestehenden vereinbaren lassen, wie der Ablauf bei einem Todesfall aussieht, welche Möglichkeiten einer Bestattung es heutzutage gibt und welche Vorkehrungen – Stichwort: Bestattungsvorsorgevertrag – getroffen werden sollten. „All diese Entscheidungen gehören zu einem selbstbestimmten Leben und haben über den Tod hinaus Bestand. So geben Sie ihren Angehörigen mit der klaren Formulierung ihrer Wünsche Halt und Orientierung in einer Zeit des Verlustes und der Trauer“, so Wösting.
Matthias Werth, Pastoralreferent St. Dionysius, führte die Teilnehmenden durchs Kolumbarium und bezeichnete die Urnenbegräbnisstätte als einen „Ort der Trauer, aber auch als einen Raum gefüllt mit Licht und der Hoffnung mit dem Kreuz in der Mitte“. Danach nahmen sich Simone Wösting und Matthias Werth Zeit, um die zahlreichen Fragen der Teilnehmenden zu beantworten. „Besonders beeindruckt und erstaunt haben mich die verschiedenen Bestattungsarten – neben der klassischen Erdbestattung im Sarg die Feuer-, See- oder Baumbestattung sowie die Beerdigung, dass man sich mit dem Thema rechtzeitig auseinandersetzen sollte und ob wir in unserer christlich geprägten Gesellschaft offen für einen Wandel sind“, sagte eine Teilnehmerin.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 16.11.2024, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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