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Wohnungsverein will „energieautarke Häuser“ bauen

Bauprojekt an der Cäcilienstraße soll in 2026 starten / Energetische Sanierung schreitet weiter voran

 
 

-jl- RHEINE. Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Damit das gelingt, muss auch im Bauwesen viel modernisiert, alte Bausubstanz erneuert werden. Für Ludger Hellkuhl, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsverein Rheine eG, ein Ziel, das nicht zu erreichen ist. „Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel. Das wird in der Wohnungswirtschaft keiner schaffen. Davon bin ich fest überzeugt“, sagte Hellkuhl in der Mitgliderversammlung am Dienstagabend am eigenen Standort an der Leugermannstraße.

Der Vorstandsvorsitzende rechnete den anwesenden 73 Mitgliedern vor: Aktuell saniere die eG etwas über anderthalb Prozent des eigenen Bestandes mit Neubau. „Wir investieren viel. Aber wenn ich das hochrechne, dann haben wir in 20 Jahren ungefähr eine Quote von 40 Prozent. Dann haben wir noch nicht alle Häuser angefasst“, sagte Hellkuhl.

Die energetische Sanierung führt der Wohnungsverein weiter. Dazu gehören auch Wohnungen, aus denen die Mieter nach mehr als 30, 40 Jahren ausziehen. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden circa 30 Wohnungen der Baualtersklasse 1960er/1970er Jahre saniert. „Das sind Wohnungen, die so am Markt nicht funktionieren würden. Da braucht es Einzelmodernisierungen, um die Wohnung wieder am Markt platzieren zu können“, sagte Hellkuhl. Für die weiteren Bewohner dieser Häuser sei das mit Dreck, Ärger und Lärm verbunden, aber leider notwendig.

Denn die Energiekosten gehörten zu den Posten, auf die der Wohnungsverein keinen Einfluss habe. Somit sei es auch im Sinne der Mieter, die Wohnungen und Häuser zu sanieren. „Wir haben anschließend 80 bis 90 Prozent weniger Energiekosten. Nur so kann es auf Dauer gehen“, findet Hellkuhl. Beim Neubau Cäcilienstraße, an der der Wohnungsverein mehrere Häuser errichten will und der Baustart im kommenden Sommer erwartet wird, geht der Verein noch einen Schritt weiter. Dort sollen „energieautarke Häuser“ entstehen. „Je mehr wir selbst erwirtschaften, desto günstiger wird es für die Mieter.“

Der Eigenantrieb beim Wohnungsverein ist da, teilweise wird der Standard aber auch vom Fördermittelgeber vorgegeben. Hohe Zinsen und schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen würden Neubauten ohne Fördermittel des Landes oder des Bundes „wirtschaftlich nur sehr schwer oder gar nicht darstellbar“ machen. Hier kommt dem Wohnungsverein auch der große eigene Regiebetrieb entgegen. Ob bei Neubauten oder Instandhaltungsarbeiten. Bis auf Putz und Estrich könne man alles aus eigener Hand erstellen.

Der Katalog der Baumaßnahmen des Wohnungsvereins in den kommenden zwei Jahren ist auf jeden Fall voll. Unter anderem wird aktuell in Neuenkirchen an der Albrecht-Dürer-Straße die erste Maßnahme in Neuenkirchen umgesetzt. Hier können bald die ersten Mieter einziehen. Es entsteht schrittweise ein Komplex aus mehreren Häusern in unmittelbarer Nähe des Spielplatzes Kreyenburg.

Die Leerstandsquote der Genossenschaft ist gering. Mit 1,6 Prozent ist sie im Geschäftsjahr 2024 um einen Hauch (0,1 Prozent) gestiegen. „Vor zehn Jahren sah das ganz anders aus. Da hatten wir vier bis sechs Prozent Leerstand“, ordnete Hellkuhl ein.

Und noch eine Beobachtung teilte der Vorstandsvorsitzende in seinem Bericht. Die Fluktuationsrate lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 7,84 Prozent, 2023 bei 8,33 Prozent. „Für 2025 merkt man, dass sich der Wohnungsmarkt in Rheine beruhigt hat. Die Fluktuationszahlen steigen wieder“, sagte Hellkuhl. Das sei nicht dramatisch, bedeute für den Verein nur mehr Arbeit.

Die Wahlen für den Aufsichtsrat verliefen schnell und unkompliziert. Satzungsmäßig schieden nach drei Jahren Tatiana Gessel-Blehm und Hans-Jürgen Afting, beide seit 2019 im Aufsichtsrat, aus dem Gremium aus. Sie stellten sich erneut zur Wiederwahl und wurde ohne Gegenstimmen gewählt.

Aufgrund der großen Hitze musste die Jubilarehrung Anfang Juli in die Mitgliederversammlung verschoben werden. Die anwesenden Mitglieder wurden durch die Aufsichtsratvorsitzende Britta Niehues mit Blumen und Gutscheinen geehrt.

25 Jahre Mitgliedschaft: Sven Potthoff, Irma Kunz, Jeannette Brinck, Günter Schmees, Marianne Bröker, Gertrud Kuhnt, Gabriele Hantoluik, Eva-Maria Rapien, Irina Zarecki, Natalia Briger, Juri Sprint, Ludmilla Sitnikow, Maria Kanoneks, Reinhold Deckert, Ursula Arentz, Hans-Jürgen Naguschewski, Ursula Jacobs

40 Jahre Mitgliedschaft: Maria Helene Horstmann, Friedhelm Lange, Beate Beckmann, Reinhard Althueser, Christa Hagemann

50 Jahre Mitgliedschaft:

Klaus Tegeder, Stadtsparkasse Rheine, Siedlungsgesellschaft Altenrheine mbH, Monika Heitmann, Albert Niehoff Jun., Ursula Wachlin, Gisela Steinmann

60 Jahre Mitgliedschaft: Hans Caro und Robert Wanke

Quelle: Münsterländische Volkszeitung,17.07.2025, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
alle Rechte vorbehalten.

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