• dorenkamp-fest.jpg
  • fest-der-begegnung-dorenkamp.jpg
  • flohmarkt.jpg
  • kinderfest.jpg

Nach Brand am Emsland-Gymnasium: Sportplan vorgestellt / Schüler machen jetzt mehr Wassersport

„Wir werden nicht alleine gelassen“

 
 

RHEINE. Fast ab Sekunde eins wurde daran gearbeitet, dass die Schülerinnen und Schüler des Emsland-Gymnasiums nach dem verheerenden Brand in der schuleigenen Halle im kommenden Schuljahr weiter Sportunterricht im Sinne des Lehrplans genießen können. Schon am Abend des Brandes waren Mitarbeiterinnen aus der Schulverwaltung vor Ort, einen Tag später trafen sich Schulleitung, Schulträger (Stadt Rheine) und die Schulaufsicht (Bezirksregierung Münster) zu einem ersten Gespräch, um nach Lösungen zu suchen.

Diese sind nach Wochen intensiver Arbeit gefunden. Unter anderem erhält der Sport-LK mit 24 Schülerinnen und Schülern Zeiten in der Halle des Kopernikus-Gymnasiums, der Schwimm-Unterricht wird ausgeweitet und die Oberstufe des Emsland-Gymnasiums setzt sich ins Ruderboot und powert sich bis zum Winter auf der Ems aus.

Außerdem werden bis zum Winter die Außen-Sportanlagen des Gymnasiums stärker genutzt. Dafür wurden zwei Container angeschafft, in denen die neuen Sportmaterialien untergebracht sind. Zudem läuft bereits die Ausschreibung für ein Volleyballfeld. Umziehen und duschen können sich die Kinder und Jugendlichen dann in den Kabinen der alten Halle, diese sind entsprechend freigegeben.

Doch auch bei schlechtem Wetter ist der Unterricht gewährleistet. „Jeder Sportkurs ist mit einer Halle versorgt. Es wird keine Stunde wegen des Wetters ausfallen müssen“, versicherte Jan Jülich, stellvertretender Schulleiter des Emsland-Gymnasiums und hauptverantwortlich für die Erstellung des neuen Sportplans unter besonderen Herausforderungen.

Schulleiterin Diana Schilling stellte beim Pressetermin am Dienstag deshalb noch einmal die Arbeit Jülichs heraus: „Ganz viel Respekt für diese Leistung. Du hast alles getan, um das richtig gut zu machen.“ Dem Curriculum könne weiter Folge geleistet werden.

Nach dem Brand Ende Juni erfuhr das Emsland-Gymnasium eine Welle der Solidarität. „Es gab eine große Bereitschaft, sich gegenseitig zu helfen. Wir haben schnell gemerkt, wir werden mit der Problematik nicht alleine gelassen“, berichtete der zuständige Beigeordnete Raimund Gausmann. „Wir haben es in wenigen Wochen geschafft, den Schulsport am Emsland-Gymnasium abzubilden. Da dürfen wir als Stadtgesellschaft auch stolz drauf sein.“

Als nützlich erwies sich die gute Vernetzung der Rheiner Schulen, vor allem der weiterführenden Schulen mit gymnasialer Oberstufe. Zwischen ihnen gibt es bereits seit Längerem eine Oberstufenkooperation, durch die Schulen auch gewohnt sind, zusammenzuarbeiten, zum Beispiel bei gemeinsamen Leistungskursen. „Man kennt sich, vertraut sich. Das bewährt sich in solchen Krisen. Da kann man sich aufeinander verlassen“, sagte Gausmann. So wurde gleich in der ersten Sitzung der Schul-Stundenplaner die Sport-LK-Vereinbarung mit dem Kopi getroffen.

Eine Kooperation gibt es auch mit dem RHTC. „Die ist aber über Corona eingeschlafen, das wird jetzt wieder belebt“, sagte Jülich. Das Angebot gab es schon vorher, wurde aber kaum noch genutzt. Für die Sportkurse der Oberstufe geht es nun bis zum Winter zum Rudern. Die Fünftklässler erhalten zusätzliche Schwimmstunden. Sie gehen nicht nur ein halbes, sondern ein ganzes Schuljahr schwimmen. Neben den bisherigen Kontingenten im Hallenbad Mesum kommen Kontingente im „Aqua Reni“ hinzu. Sehr zu Freude von Gausmann: „Bei all der Problematik ist das sogar ein Mehrgewinn, was die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen angeht.“

Die Hallen, die das Emsland nutzen kann, erstrecken sich auf die gesamte Stadt Rheine, es wurde dennoch darauf geachtet, der Schülerschaft kurze Wege zu ermöglichen. „Die Schülerinnen und Schüler müssen sich aber darauf einstellen, dass mal hier und da eine Pause kürzer ausfallen wird und auch die Sport-Kolleginnen und -Kollegen müssen sich mit den anderen Hallen arrangieren, mit den jeweils abweichenden Möglichkeiten. Es setzt von allen Flexibilität voraus“, weiß Schulleiterin Schilling um die Herausforderungen. Gausmann schätzt, dass sie zirka ein bis anderthalb Jahre andauern.

Wann wieder in der heimischen Halle Sport getrieben werden kann, steht noch nicht fest. Genauso wenig, ob die Halle nach dem Brand saniert oder neugebaut wird – aber es gibt eine Tendenz. „Es scheint Vieles für eine Sanierung zu sprechen“, sagte Gausmann. Die ersten Gutachten lägen vor, aber die letzte Untersuchung der Statik stehe noch aus. „Wenn ich die Statik sanieren muss, dann ist es nicht wirtschaftlicher als ein Neubau“, sagte Gausmann. Und darum ginge es, auch im Sinne der Schule: nach der wirtschaftlichsten und auch effektivsten Lösung zu suchen. Die Stadt rechnet im Oktober mit einer Entscheidung.

Ob der Schüler, der im Verdacht steht, das Feuer in der Sporthalle verursacht zu haben, das Emsland-Gymnasium weiter besuchen wird, dazu machten die Verantwortlichen am Dienstag aus Gründen des Datenschutzes „keine Aussagen“.

„Wir können keine Dreifachsporthalle für den Vereinssport eins zu eins abbilden“, machte Beigeordneter Raimund Gausmann am Dienstag klar. „Das war ausgeschlossen.“ Deshalb werde der vom Brand betroffene Vereinssport weiter mit Einschränkungen leben müssen. Einzelne Angebote könnten auch in Zwei- oder Einfach-Sporthallen verlegt werden. „Auch hier ist die Bereitschaft hoch, sich gegenseitig zu helfen. Alle irgendwie Betroffenen oder Beteiligten handeln nicht egoistisch, sondern solidarisch“, sagte Gausmann.

Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 21.08.2025, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
alle Rechte vorbehalten.

Related Articles

Bundesministerium für Umwelt und Bauen

Europäische Union

Städtebau Förderung

Stadtwerke für Rheine

Stadtsparkasse Rheine

Stadt Rheine · Leben an der Ems