Optimale äußere Bedingungen ziehen viele Familien zum Fest auf der Hünenborg
Von , Amelie Hölscher
RHEINE. Piraten, Schmetterlinge und Trecker schwebten am Sonntag wieder über der Hünenborg. Anlässlich des Drachenfests des Stadtteilbeirates Bentlage/Wadelheim/Wietesch/Schleupe schmückten die Besucherinnen und Besucher mit ihren exotischen Drachen den blauen Himmel. Die Wege zwischen Karussell, Zuckerwattestand und Hüpfburg waren brechend voll: Es waren laut Schätzungen mehr als 2.000 Besucher Teil des Festes. „Die Resonanz ist überall super. Hier ist kein Stand ohne Schlange“, freute sich Laura-Jane Klein, 1. Vorsitzende des Stadtteilbeirats. „Von Groß bis Klein, von Alt bis Jung, alle kommen hier zusammen.“
Die Vorsitzende erinnerte sich im Gespräch an die Anfänge des mittlerweile kaum wegzudenkenden Drachenfestes. „Früher gab es neben dem Drachensteigen nur eine Getränkebude, einen Kuchenstand und eine Pommesbude“, sagte Klein. Die erste Auflage fand damals statt, um sich im Stadtteilwettbewerb auf die oberen Ränge zu schlagen, aber dann sei das Fest so gut angenommen worden, dass man innerhalb des Stadtteilbeirates gesagt habe: „Das machen wir jedes Jahr.“
Über die Jahrzehnte ist das Drachenfest enorm gewachsen: „Das Hauptaugenmerk hat sich allerdings verschoben. Es geht neben dem Drachensteigen viel um das Essen, Reden und Attraktionen-Ausprobieren“, berichtete Klein. Und bei 16 Ständen gab es einiges an Kulinarischem, Sportlichem und Kreativem zu probieren und auszutesten. Unterteilt in „Fressmeile“ und „Spiel und Spaß“ engagierten sich besonders Kindergärten, Schulen und Sportvereine.
Ob beim Glücksraddrehen, Karussellfahren oder Hantieren mit dem Feuerwehrschlauch – die kleinen Gäste mussten ihr Taschengeld nicht anrühren. Denn das Besondere am Drachenfest bleibt, dass alles kostenfrei oder zum Selbstkostenpreis angeboten wird.
Die erwachsenen Besucher freuen sich an dem sonnigen Spätsommertag mit den Kleinen mit. Andrea Kortenhorn war mit ihren beiden Enkelkindern das erste Mal beim Fest. „Sehr schön! Besonders für die Kinder ist das richtig toll. Auch dass sie ihren eigenen Drachen bemalen können“, freute sie sich.
Nach dem Drachenfest müssen sich wohl manche Eltern auf Forderungen nach einem neuen Mitbewohner einstellen – das weiche Fell und die langen Ohren der Kaninchen beim Stand der Kaninchenzüchter sorgten für große Augen bei den Kindern. „Die Kinder sind gar nicht wieder wegzukriegen“, erzählte Ben Pape belustigt, der im Rahmen der parallel laufenden Kreisjungtierschau in Wadelheim (Bericht folgt) auch auf dem Drachenfest Kaninchen präsentierte.
Der Kolping brachte zum zehnten Mal sein „Glücks(fahr)rad“ mit auf das Familienfest. Zu gewinnen gab es Süßigkeiten und in Anlehnung an die Fahrradwerkstatt Fahrradklingeln. Außerdem konnte der Kolping mit Kickertisch und Wikinger-Schach viele Besucherinnen und Besucher begeistern.
Unter dem gleichen Motto stand das „Mitmach-Mobil“ des Kolpings. Im Mitmach-Mobil konnte über mehrere Stationen etwas über Flucht und Geflüchtete gelernt werden. Es erzählten zum Beispiel zwei Geflüchtete in Audio-Aufnahmen, warum sie geflohen sind. „Es geht aber nicht nur über Menschen mit Fluchthintergrund, sondern eben auch über die Menschen vor Ort, was sie sich wünschen würden“, erklärte Marie Hozak, die unter anderem mit dem Mobil Schulen anfährt und Workshops veranstaltet. Deshalb konnte an einer Tafel die Frage „Was wünscht Du Dir für ein besseres Rheine?“ beantwortet werden. Die Rheinenser antworten mit „mehr Fußball“ bis „saubere Straßenränder“.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 30.09.2025, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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